“… and the world spins madly on”

(70) The Weepies – World Spins Madly On [Official Music Video] – YouTube

Seit über einem Jahr steht unsere Welt still. Wir trinken nicht mehr zwischen zwei Veranstaltungen Kaffee mit Kommiliton*innen. Wir sitzen in unseren WGs oder bei unseren Eltern in den alten Kinderzimmern. In der echten Welt da draußen knüpfen wir kaum neue Kontakte.
„Und sie bewegt sich doch“, sagte Galilei. Denn die Welt dreht sich weiter, egal ob eine Pandemie wütet oder nicht.

Das kann Mut schenken: Wir werden auch das schaffen. Egal wie düster die Nacht ist – morgen wird wieder die Sonne aufgehen. Das ist sicher.
Es kann uns aber auch noch pandemiemüder machen, als wir sowieso schon sind. Jede*r von uns hatte schon mindestens einen Geburtstag unter Pandemiebedingungen. Wir wurden ein Jahr älter und fragten uns: Was habe ich in diesem Jahr erlebt? – Nicht viel, ist die ernüchternde Antwort.
Dabei sind es entscheidende Jahre. Jahre, in denen wir erwachsen(er) werden.
Wir wollen uns in Bielefeld oder Umgebung einleben.
Wir wollen Freundschaften schließen, Beziehungen eingehen, Trennungen verarbeiten, uns auf Erasmus-Semester freuen, nach bestandenen Prüfungen mit der Lerngruppe anstoßen, im voll besetzten Audimax im Hörsaal-Slam sitzen und beim Irish Pub Quiz teilnehmen.
Wir wollen Menschen treffen, mit denen wir feiern, lachen, weinen, kochen, tanzen und streiten können. Wir wollen ihnen wirklich nah sein, nicht nur auf dem Bildschirm, sondern mit Haut und Haar.
Wir wollen ein Stückchen mehr von der Welt sehen.

Viele dieser Erfahrungen können wir nicht machen. Und darunter leiden wir.
Das sind keine First-World-Problems. Man muss jetzt nicht anführen, welche Berufsgruppen es schwerer haben als Studierende.
Wir können sagen: Es ist schwer.
Für uns alle.

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