Nur noch eine Folge, dann fange ich wirklich an… – Prokrastination

Eigentlich müsste ich gerade an meiner Bachelorarbeit schreiben. Aber… ich prokrastiniere. Dieses Problem kennen wahrscheinlich viele Studierende. Ob Studienleistung, Texte lesen, für eine Klausur lernen, Hausarbeiten schreiben. Man könnte direkt damit anfangen… oder die Fenster putzen. Die Blumen möchten auch ein größeres Zuhause haben, also müssen die erst umgetopft werden. Oh, die Spülmaschine ist fertig, da muss ich hingehen, denn das kann ja nicht warten. Okay, jetzt nur noch eine Folge und dann fange ich an. Es gibt unendliche viele Möglichkeiten, um Aufgaben, die dringender und wichtiger sind, aufzuschieben. Unendlich viele Möglichkeiten und fast ebenso viele individuelle Gründe, warum man prokrastiniert.

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Mein Weg zur Therapie – Erfahrungsbericht 3

Mein mentaler Tiefpunkt kam mit der Recherche für meine Bachelorarbeit. Hier sammelten sich alle berufsbezogenen Zweifel in mir, die mich immer am stärksten belastet haben: „Mache ich das nach dem Studium und wenn nicht, was dann? Bin ich diesen Anforderungen gewachsen? Die werden merken, dass ich das nicht wirklich kann und werden genervt von mir sein! Alle um mich herum machen so krasse Dinge und sind so viel besser!“.

Ja, Konkurrenzdenken liegt mir, vor allem, um mich damit abzuwerten. Kein Wunder also, dass ich zehn Minuten nach dem Lesen eines Textes mich immer wieder weinend vorfand. Auch mein Freund war vom ständigen Auffangen meiner Emotionen am Ende und meinte „Vielleicht ist jetzt der richtige Zeitpunkt für eine Therapie“. Er war wegen anderen Dingen schon seit einem halben Jahr bei der Therapie und erzählte immer wieder, wie gut es ihm tat, mit einer unbefangenen Person, der er vertraut, seine Erlebnisse zu reflektieren und wie stark sich sein Denken verändert hatte.

Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich mir selbst gesagt „Ja, das klingt echt toll, irgendwann möchte ich auch mal eine Therapie machen, das könnte mir sicher auch gut helfen.“, aber nun merkte ich „F*ck, ich krieg´s allein auch gar nicht hin“.

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LehrBar Austausch zum Thema Mental Health

Am 27.05.2021, von 13 bis 14 Uhr, wird Jessica Koch zum Thema “Mental Health and Self-Care in Academia” im Rahmen der LehrBar der Universität Bielefeld einen Impuls geben.
In der einstündigen, englischsprachigen Veranstaltung wird sie u.a. auf die Fragen eingehen, wie Lehrende Studierende in Zeiten mentaler Krisen unterstützen können, als auch wie Themen der mentalen Gesundheit im universitären Kontext destigmatisiert werden können.

Weitere Informationen und der Zoom-Link sind hier zu finden:

Mental Health and Self-Care in Academia – LehrBar ONLINE

Mein Weg zur Therapie – Erfahrungsbericht 2

Während meiner Schulzeit habe ich schon einmal versucht, zur Therapie zu gehen. Versucht, weil es nicht geklappt hat. Ich kam mit der Therapeutin und ihrem Stil nicht klar (sie hat nur zugehört, keine Fragen gestellt und nur Notizen gemacht, was mich sehr verunsichert hat), und im Nachhinein glaube ich auch, dass ich einfach noch nicht dafür bereit war. Danach packte ich wieder alles hinter eine Wand und machte weiter, als wäre nichts.

Erst vor ein paar Jahren, nach einem weiteren Todesfall in meiner Familie, wusste ich aber, dass ich was unternehmen musste, denn sonst würde ich irgendwann unter dem Druck und der Anspannung zusammenbrechen. Das Problem: ich hatte absolut keine Ahnung, wie man so etwas angeht (da es beim ersten Mal schief lief, hatte ich etwas Angst, die Erfahrung zu wiederholen). Deshalb hoffe ich, dass es anderen helfen wird, wenn ich meinen Weg zu Therapie teile!

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Nachteilsausgleich – Dem Abschluss ein Schritt näher

Nachteilsausgleich… was ist das eigentlich?

Ich studiere schon seit Jahren an der Uni Bielefeld und trotzdem ist mir der Begriff nie wirklich bewusst begegnet. Erst letztes Jahr habe ich mehr darüber gelernt, und zwar während einer „Lili Talks Online“-Veranstaltung, bei der sich das Referat für Studierende mit Behinderung und chronischer Erkrankung (RSB) vorgestellt hat. Vom RSB hatte ich irgendwann schon mal gehört, aber es nicht weiter beachtet, weil ich keine Behinderung habe und daher dachte, es wäre eh nichts für mich. Während dann aber der Nachteilsausgleich vorgestellt wurde, dämmerte es mir auf einmal… Depressionen sind doch auch eine chronische Erkrankung… Hieß das also, es war doch relevanter für mich als anfangs gedacht?

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Mein Weg zur Therapie – Erfahrungsbericht 1

Einmal vorweg: Ich habe zwei Therapien aufgrund einer diagnostizierten Depression gemacht und auch einige Male Antidepressiva verschrieben bekommen.

Der Weg zu meiner ersten Therapie war recht… nun ja… holprig. Und das lag primär an mir. Ich hatte bereits während meiner Schulzeit immer wieder depressive Episoden, die allerdings nicht so schwerwiegend waren, als dass ich für mich eine Therapie überhaupt in Betracht gezogen hätte. Ich war nicht einmal der Meinung, dass ich überhaupt ein Problem hatte.

Zu Beginn meines Studiums änderte sich etwas. Zu den auf einmal auf mich einprasselnden Anforderungen des Studiums – ich habe nie lernen müssen, zu lernen – kamen noch schwerwiegende private Probleme. Nichtsdestotrotz wollte ich schnell und bestmöglich mein Studium durchziehen. Ich setzte mir also so viele Kurse wie möglich in meinen Stundenplan… und zerbrach an der Last. Das Studium, die privaten Probleme, alles wurde mir irgendwann einfach nur noch zu viel. Ich fiel in ein tiefes, tiefes Loch. Und aus diesem kam ich nicht mehr heraus.

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Interview in der “Neue Westfälische”

Nachdem am 30.04 bereits der Artikel “Studenten fühlen sich im Stich gelassen” von Lima Fritsche in der NW erschienen ist, ist dieser nun auch online einsehbar unter folgendem Link (in Ganzheit nur mit Abonnement lesbar).
Wir erzählen dort u.a. von den Herausforderungen, die Online-Learning für mentale Gesunheit darstellt und warum eine “Tada-Liste” eine gute Alternative zur “To-do-Liste” ist.

Leere Hörsäle während Corona_NW

Offensive Psychische Gesundheit

Die Offensive Psychische Gesundheit – eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales, des Bundesministeriums für Gesundheit und des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, sowie zentraler Akteur*innen aus dem Bereich der Prävention – ist seit letztem Jahr aktiv und möchte für mehr Offenheit für psy­chi­sche Ge­sund­heit werben und Präventionsangebote stärker miteinander vernetzen.

Am 15. und 16. April 2021 fand ein Dia­log­fo­rum statt mit Input dazu, wie psychische Belastungen minimiert werden können und welche Rolle ein offener Umgang dabei spielt. Die Vorträge sind unter folgendem Link einsehbar:

Dialogforum der Offensive Psychische Gesundheit