Wie es ist… aromantisch zu sein (Teil 2)

Wie stellst du dir die Zukunft vor?

Das ist eine interessante Frage, die mich vor allem in letzter Zeit mehr beschäftigt hat. Und die ehrliche Antwort ist: ich weiß es nicht. Was aber auffällig ist…, wenn ich früher über die Zukunft nachgedacht habe (und dabei gelegentlich Panik geschoben habe), habe ich nie zuerst an Beziehungen gedacht, sondern eher an meinen Beruf oder wo und wie ich mal wohnen werde. Erst in letzter Zeit, als ich mich mehr an meine Orientierung gewöhnt und mich damit auseinandergesetzt hatte, ist mir aufgefallen, wie grundsätzlich anders (im Vergleich zu der traditionellen Route) mein erwachsenes Leben aussehen wird. Keine romantische Beziehung, keine Verlobung, keine Hochzeit, keine Kinder (die ich auch sonst nicht wollen würde, glaube ich).

Eine andere Frage, die in eine ähnliche Richtung geht, war, ob ich mir jemals eine Beziehung vorstellen könnte oder haben wollen würde. Ich habe ja eben schon genauer definiert, dass ich keine romantische Beziehung möchte, das kann ich mir einfach nicht vorstellen. Es gibt allerdings etwas, das sich queer-platonische Beziehungen nennt: also etwas, das über reine Freundschaft hinaus geht, aber nicht als romantisch zu sehen ist. Das Konzept ist für mich auch relativ neu, und deswegen kann ich nicht sagen, ob das etwas für mich wäre. Vielleicht ja, vielleicht werden mir auch einfach „nur“ enge Freundschaften reichen.

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Wie es ist… aromantisch zu sein (Teil 1)

Vor einem Jahr, zum Pride Month, habe ich mich auf diesem Blog als aromantisch-asexuell geoutet. Damals habe ich den Beitrag noch anonym veröffentlicht und auch in dem Text selbst geschrieben, dass mir das Ganze noch schwerfällt. Inzwischen ist das anders. Inzwischen fühlt sich das Label richtig an, es geht mir gut damit und ich bin selbstbewusster.

Der Blogbeitrag damals war eher ein Text darüber, wie ich zu dem Label gekommen bin, der Weg dahin. Es ging um das Hinterfragen, das Herausfinden und die Überlegung, was man dann damit anfängt. Der Text war sehr persönlich und damit vielleicht etwas unstrukturiert. Um ehrlich zu sein, habe ich das damals auch ziemlich schnell heruntergeschrieben, weil ich ihn unbedingt noch im Juni hochladen wollte. Jetzt, wo ich mich Zeit hatte mich daran zu gewöhnen, möchte ich einen etwas detaillierteren Text dazu schreiben, der das Thema etwas näher beleuchtet.

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Wie es ist… wenn Ärzt*innen alles auf die Psyche schieben

Das Leben ist von einem Tag auf den nächsten anders; quasi mit einer Mahlzeit, obwohl es mir schon lange schleichend schlechter geht. Egal was ich esse, die Folge sind diverse Symptome, die den ganzen Körper sowie die Psyche betreffen. Ich fühle mich immer wieder, als würde ich mich von einer Grippe und Fieber erholen. Anfangs denke ich, das wird
schnell wieder – ein paar Tage vorsichtig essen, ausruhen, im Bett bleiben, wie bei einer Erkältung oder so. Aber es wird kaum besser. Erst als ich das mit der halbwegs ausgewogenen Ernährung aufgebe und fast nur noch Couscous und Hühnchen esse, komme ich überhaupt wieder auf die Beine. Sobald ich etwas anderes probiere, geht es mir wieder schlechter. Lange habe ich das auf meine Psyche geschoben, auf Stress oder auch aufs älter werden, aber es fühlt sich längst zu dramatisch an. Also auf zur Hausärztin.

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Wie es ist… mit 14 seine Mutter zu verlieren

CW: Tod eines Elternteils

Wie ist es, mit 14 seine Mutter zu verlieren? Um es kurz zu machen: scheiße! Aber das ist sicher für niemanden eine Überraschung. Ich will trotzdem versuchen, das Ganze ein wenig ausführlicher darzustellen. Zum einen mache ich das für andere; damit sie es vielleicht etwas besser verstehen, damit sie die Zeit mit ihren Eltern besser nutzen, oder damit manche sich vielleicht auch wiedererkennen und sich weniger allein fühlen. Zum größten Teil schreibe ich das hier aber, damit ich es selbst verarbeiten kann. Ich habe schon einmal versucht, es aufzuschreiben, aber nicht die richtigen Worte gefunden. Jetzt, ein paar Jahre später, hoffe ich, dass es besser klappt… trotzdem kann ich garantieren, dass viel geschrieben und wieder gelöscht und wieder geschrieben wird, bevor ich diese finale Version poste.

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Wie ist es… jemanden an Corona zu verlieren

CW: Tod, Krankheit

Meine Trauer kommt in den leisen Momenten; in den Momenten, in denen ich nachts wach liege und dem Mond dabei zusehe, wie er über den Himmel zieht.
Meine Trauer kommt auch in den lauteren Momenten; wenn ich mit Freund*innen lache und mich darauf freue, dass das Leben bald wieder „normaler“ wird.

Vor einem Jahr hätte ich nicht erahnen können, wie sehr Corona mich treffen wird und heute –fast 1 ½ Jahre nach Beginn der Pandemie – schreibe ich über meine Trauer, um den lauten und leisen Gedanken in meinem Kopf Raum zu geben.
Ich sage, dass Corona mich getroffen hat; dabei stimmt das nicht mal zu 100%, denn ich selbst war nie erkrankt. Klar, die Schließung der Uni, die soziale Einsamkeit und der Verlust vieler alltäglicher Freuden und Strukturen haben auch mich getroffen, aber nicht das Virus selbst. Bisher konnte ich mich vor einer Erkrankung schützen. Und vielleicht hätte ich selbst bei einer Ansteckung gute Chancen gehabt, als 24-jährige ohne große Vorerkrankungen. Das war bei vielen meiner Familienmitgliedern nicht der Fall.

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Wie es ist… mit Depersonalisation (DP) und Derealisation (DR) zu leben

Wie erzählt man Menschen, dass man wahrnehmungsgestört ist?

Ich würde vermuten, dass die meisten von DP und DR noch nichts gehört haben. Dennoch kennt diese Symptome fast jede*r, die mal eine lange Nacht hatten, völlig übermüdet waren oder einen Schock erlebt haben. Depersonalisation äußert sich darin, dass man sich von außen betrachtet – so, als ob man nicht Teil des Geschehens wäre. In Filmen wird dieses Element oft bei Unfällen gebraucht. Derealisation äußert sich darin, dass man sich selbst und seine Umgebung nicht als real empfindet – alles wirkt weit weg, nicht in 3D, sondern eher wie ein Gemälde, das man sich anschaut.

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Wie es ist…Depressionen

Hallo Welt da draußen!

Manchmal frage ich mich, was wohl Außenstehende Personen über Depression denken. Vielleicht so etwas wie: Dann ist man doch traurig, oder?

Klar, Depressionen können traurig machen. Aber es ist nicht das Hauptsymptom dieser Erkrankung. Es hat so eine Bandbreite an Auswirkungen auf den Körper und den Geist und somit auf das tägliche Leben, dass das Gesamtbild einen wohl traurig macht.

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Wie es ist… während Corona auch noch depressiv zu sein

Ich bin einer der Menschen, denen das Leben nicht zufliegt. Alltag bedeutet für mich auch jenseits von Corona schon Anstrengung: Mich selbst zu motivieren, Termine wahrzunehmen, für mich und andere zuverlässig sein, kochen, Haushalt machen, einkaufen, Sport treiben… Das sind für mich alles Aufgaben und all das bedeutet Anstrengung. Manches davon ist schön, und trotzdem anstrengend.

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