Noten & Notendruck

Alle kennen sie, kaum jemand mag sie: Noten. Ob in der Schule, im Studium, in der Ausbildung oder im späteren Berufsleben. Zu jeder Zeit des Lebens wird man auf irgendeine Weise bewertet. Noten – also einfache Ziffern – scheinen da ein probates, da einfaches und vergleichbares Mittel zu sein. Wir haben diesen einfachen Ziffern eine Bedeutung beigemessen – 1 „sehr gut“, 4 „ausreichend“.  

Doch was passiert in unseren Köpfen?  

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Studienwechsel

Nach der Schule wusste ich nicht, was ich machen wollte. Meine besten Freundinnen sind beide zur Uni, also habe ich gedacht, ich mache das auch erstmal. In Rechtskunde in der Schule war ich ganz gut und ich fand es eigentlich auch ziemlich interessant (gerade die Logik dahinter hat mich sehr angesprochen), deshalb habe ich mich für Recht & Management entschieden. Da ich damals schon sicher war, dass ich keine Anwältin oder Richterin werden wollte, fand ich Rechtswissenschaften mit Staatsexamen etwas übertrieben, und Recht & Management stellte einen guten Mittelweg dar – ein bisschen Recht, aber halt nicht zu viel.

Ich habe dann aber schnell gemerkt, dass der Studiengang nichts für mich war. Das Recht, das mir in der Schule noch Spaß gemacht hatte, war viel komplizierter geworden (ja, ich weiß, ich war da wohl ein wenig naiv…) und der Wirtschaftsteil war überhaupt nicht mein Ding, aber so gar nicht! Wie wenig ich es mochte, merke ich im Nachhinein daran, dass ich kaum zu den Vorlesungen ging und mir immer wieder neue Ausflüchte oder Entschuldigungen dafür einfielen. Aber ich quälte mich erstmal weiter. Warum weiß ich nicht genau, vielleicht weil ich einfach keine Alternative wusste. Es war leichter weiterzumachen, statt sich damit zu beschäftigen.

Erst drei Semester später habe ich mir selbst eingestanden, dass der Studiengang nichts für mich war. Vieles aus der Zeit weiß ich nicht mehr so genau, aber ich erinnere mich daran, wie schwer es war, meinem Vater davon zu erzählen. Mein Vater ist super, aber ich hatte trotzdem Angst. Angst, zuzugeben, dass ich die falsche Entscheidung getroffen hatte, dass ich (in meinen Augen) Zeit verschwendet hatte, dass ich nicht schon früher was gesagt hatte. Auch wenn ich es heute besser weiß, damals fühlte es sich an wie Schwäche. Ich wollte damals einfach von Anfang an wissen, was ich wollte und es durchziehen, und das nicht zu tun – nicht tun zu können – fühlte sich an, als hätte ich versagt.

Aber das habe ich nicht. Ich war im falschen Studiengang, ich war nicht glücklich, und ich habe mich umgeschrieben. Seitdem studiere ich Anglistik und habe auf jeden Fall mehr Spaß am Studium als vorher. Der Studienwechsel war die richtige Entscheidung. Es ist kein Versagen und es zeugt auch nicht von Schwäche. Eher im Gegenteil: Zu merken, dass etwas nicht passt und es dann zu korrigieren, bedeutet mehr Stärke als einfach blind weiterzumachen und dabei nur unglücklicher zu werden.

“Back to Uni” – Dieses Mal in Präsenz

Gedanken und Gefühle zum kommenden Semester

Die letzten zwei Jahre waren oft nicht einfach. Ein normales Studium in Präsenz war kaum denkbar, und wir saßen die meiste Zeit allein vor unseren Endgeräten. Mit Kommiliton*innen gemeinsam in der Bibliothek sitzen oder einen Kaffee trinken, war einfach nicht möglich. Doch nach zwei Jahren wird das Studium (endlich) wieder in Präsenz stattfinden. Einige haben bisher noch keinen normalen Uni-Alltag erleben können, für andere ist es nach zwei Jahren eine Rückkehr zu Strukturen und Dingen, die wir wieder neu erlernen müssen. Auch die Sorge vor einer Ansteckung ist leider noch nicht vorbei. Dennoch wollen wir versuchen, positiv in die Zukunft zu schauen.

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Leistungsdruck

Ich bekomme eine Mail der Prüfungsverwaltung und Schmetterlinge der Aufregung explodieren in meinem Bauch. Hastig klicke ich auf den Link, wähle meine Daten ein und dann ist es so weit. Gefühle schreien in meinem Inneren, die Enttäuschung über mich selbst bricht über mich ein und ich fange an zu zweifeln. Bin ich gut genug für das Studium, wenn ich nicht mit Bestnoten abschließe und was zählt überhaupt als Bestnote? Ich habe so viel gelernt, war so fertig nach der Klausurenphase und das nur dafür? Den ganzen Tag trage ich ein mulmiges Gefühl aus Selbstzweifeln und Hoffnungslosigkeit in mir herum und überlege, ob ich das Studium nicht vielleicht doch lieber abbrechen sollte…

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The perpetual ne´er-do-wells

The last year has been….. hard, frustrating, instructive, exhausting… unusual in every sense of the word. The more I socially distanced from my friends, the closer I got, physically speaking, to my laptop. Day in, day out, I sat in front of my laptop, starring at the tiny camera with its bright white light, listening to what friends, colleagues, lecturers said via the headphones in my ears. I didn´t have that many classes the past semesters but what I had plenty of were university politics meetings; From student council meetings to LiLiGoesMental ones and faculty wide ones with professors of all different fields of studies in attendance. Over the last months, I´ve experienced how all different kind of people speak about how the Corona crisis can best be managed to keep the daily business of university going and how they talk about students specifically. This showed time and time again that now, more than ever, the discourse of the lazy, ungrateful but ever-available student needs to stop!

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Nur noch eine Folge, dann fange ich wirklich an… – Prokrastination

Eigentlich müsste ich gerade an meiner Bachelorarbeit schreiben. Aber… ich prokrastiniere. Dieses Problem kennen wahrscheinlich viele Studierende. Ob Studienleistung, Texte lesen, für eine Klausur lernen, Hausarbeiten schreiben. Man könnte direkt damit anfangen… oder die Fenster putzen. Die Blumen möchten auch ein größeres Zuhause haben, also müssen die erst umgetopft werden. Oh, die Spülmaschine ist fertig, da muss ich hingehen, denn das kann ja nicht warten. Okay, jetzt nur noch eine Folge und dann fange ich an. Es gibt unendliche viele Möglichkeiten, um Aufgaben, die dringender und wichtiger sind, aufzuschieben. Unendlich viele Möglichkeiten und fast ebenso viele individuelle Gründe, warum man prokrastiniert.

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Nachteilsausgleich – Dem Abschluss ein Schritt näher

Nachteilsausgleich… was ist das eigentlich?

Ich studiere schon seit Jahren an der Uni Bielefeld und trotzdem ist mir der Begriff nie wirklich bewusst begegnet. Erst letztes Jahr habe ich mehr darüber gelernt, und zwar während einer „Lili Talks Online“-Veranstaltung, bei der sich das Referat für Studierende mit Behinderung und chronischer Erkrankung (RSB) vorgestellt hat. Vom RSB hatte ich irgendwann schon mal gehört, aber es nicht weiter beachtet, weil ich keine Behinderung habe und daher dachte, es wäre eh nichts für mich. Während dann aber der Nachteilsausgleich vorgestellt wurde, dämmerte es mir auf einmal… Depressionen sind doch auch eine chronische Erkrankung… Hieß das also, es war doch relevanter für mich als anfangs gedacht?

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