Leistungsdruck

Ich bekomme eine Mail der Prüfungsverwaltung und Schmetterlinge der Aufregung explodieren in meinem Bauch. Hastig klicke ich auf den Link, wähle meine Daten ein und dann ist es so weit. Gefühle schreien in meinem Inneren, die Enttäuschung über mich selbst bricht über mich ein und ich fange an zu zweifeln. Bin ich gut genug für das Studium, wenn ich nicht mit Bestnoten abschließe und was zählt überhaupt als Bestnote? Ich habe so viel gelernt, war so fertig nach der Klausurenphase und das nur dafür? Den ganzen Tag trage ich ein mulmiges Gefühl aus Selbstzweifeln und Hoffnungslosigkeit in mir herum und überlege, ob ich das Studium nicht vielleicht doch lieber abbrechen sollte…

Dann gehen Tage ins Land, ich fühle mich langsam wieder besser und ich frage mich: Wieso? Wieso beeinflusst eine Note mein Selbstwertgefühl in dieser Weise? Ich reflektiere mein Lernverhalten und merke, dass es mir nicht gut tut, da Tage vor der Klausur nichts außer Stress in meinen Gedanken zu finden ist. Wie soll ich so produktiv lernen? Ich erkenne, dass Noten einfach Noten sind und sie NICHTS über meinen Wert aussagen, sie bestimmen nicht mein Leben. Ich muss lernen eine gewisse Leichtigkeit zu finden und Noten von meinem eigenen Selbstwert abzukoppeln.

Wahrscheinlich werde ich auch in der nächsten Klausurenphase nicht tiefenentspannt sein. Eventuell bin ich immer etwas aufgeregt, wenn ich Klausuren schreibe und Noten bekomme. Dennoch kann ich lernen mich trotzdem wertvoll zu fühlen, auch wenn ich mal nicht die Note bekommen habe, die ich gerne hätte. Aber ich werde nicht aufhören zu studieren und mich weiterzubilden, nur weil Prüfungstermine bevorstehen. Ich werde mich von diesem selbst erzeugten Druck nicht von meinem Weg abbringen lassen!