Stay@home: Produktiv in Jogginghose I

Nachdem ich in meinem letzten Beitrag darüber nachgedacht habe, wie schwer es mir fällt, im Home-Office produktiv zu sein und dass ich Angst davor habe, alles, was ich mir in den letzten Monaten vor Corona als Arbeitsroutinen erarbeitet habe, zu verlieren, fasste ich einen Plan. Warum nicht die Chance nutzen und lernen, auch zu Hause mit all den verlockenden Ablenkungen (Netflix., Aufräumen, Schlafen, …) produktiv zu sein? Dieses Projekt nenne ich: Produktiv in Jogginghose

Der erste Tag des Projekts: Produktiv in Jogginghose

Mir geht es bei diesem Projekt einzig um meinen Arbeitsprozess und nicht darum, meine Noten zu verbessern. Ich fing also an, mir zu überlegen, warum ich zu Hause nicht so gut arbeiten kann wie in der Bibliothek. Zum einen ist da die Verlockung, einfach im Bett liegen zu bleiben und den ganzen Tag Serien zu schauen. Aber das allein schien mir nicht das Problem zu sein. Denn auch alle Ablenkung verliert irgendwann ihren Reiz. Und trotzdem konnte ich mich nicht aufraffen. Ich saß am Schreibtisch vor meinen Uni-Unterlagen und starrte sie einfach nur an, in der irrwitzigen Hoffnung, dass sich die Arbeit doch vielleicht von selbst erledigt. (Tat sie natürlich nicht, wäre ja auch zu schön gewesen) Daraufhin überlegte ich mir, was anders ist. Welches Gefühl hatte ich beim Lernen in der Uni? Und welches Gefühl habe ich zu Hause? Und dann wurde mir klar, dass das Lernen in der Uni für mich gleichzusetzen ist mit dem Gefühl, wenn ich zur Arbeit gehe. Und eine Sache trage ich nie bei der Arbeit und das ist meine Jogginghose. So blöd das auch klingen mag, aber diese Jogginghose verhinderte bei mir, dass sich eine Arbeitshaltung entwickelte. Die einfache Lösung wäre gewesen, mir morgens eine Jeans anzuziehen. Aber das war nicht mein Ziel. Ich hatte ja den Plan, an meinem Prozess und meiner Einstellung zu arbeiten. Und somit versuche ich jetzt seit 2 Wochen, meine Jogginghose in eine Arbeitsjogginghose zu verwandeln – eine Achterbahn der Gefühle und Produktivität, um es vorwegzunehmen.

Ein kleiner Einblick in meine Fortschritte


Am Anfang funktionierte mein Plan noch recht gut: ich setzte mir nur kleine Ziele (100 Wörter-Methode und so). So konnte ich die ersten drei Tage meine Produktivität in Jogginghose steigern. Ich freute mich über meinen Fortschritt und hoffte, dass das so weitergehen würde. Aber dann kamen wieder die Tage, an denen ich am Schreibtisch saß und mich einfach nicht aufraffen konnte. Stattdessen gingen meine Jogginghose und ich wieder ins Bett und schauten frustriert irgendwelche belanglosen Serien. Doch ich gab nicht auf und setzte mich schon aus Trotz immer wieder an meinen Schreibtisch, bis wieder die Tage kamen, an denen ich motiviert und produktiv war. Ich weiß, dass es bei der Arbeit an einem Prozess zu Rückschlägen kommt. Aber ich lasse mich davon nicht unterkriegen und wenn wieder so Tage kommen, an denen ich mich und meine Jogginghose einfach nicht motivieren kann, dann ist das okay, denn am nächsten Tag kann es schon wieder ganz anders sein.

Schreibe einen Kommentar