“Immer mehr junge Erwachsene leiden unter psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen oder Panikattacken. Allein zwischen den Jahren 2005 bis 2016 ist der Anteil der 18- bis 25-Jährigen mit psychischen Diagnosen um 38 Prozent und darunter bei Depressionen um 76 Prozent gestiegen.” So stellt die BARMER den Arztreport 2018 vor auf ihrer Website vor.
Gedankenspiel: Achtklässler*innen müssen im Deutschunterricht 2040 nicht wie wir damals den Nutzen von Schuluniformen und Klassenaquarien erörtern, sondern Analysen über die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf das Leben der Menschen verfassen. Die Zettel werden ziemlich düster aussehen – Krankheit, Einsamkeit, Arbeitslosigkeit, Frustration, Überarbeitung, Gewalttätigkeit, Hoffnungslosigkeit … Aber weil es bei allen Themen – auch bei einer globalen Katastrophe – zwei Seiten der Medaille gibt, lohnt es sich, einen Blick auf die andere Seite zu werfen. Es mag makaber klingen, aber:
Was können wir Positives aus der Krise ziehen? (Bitte mit verstellter Stimme wie aus „Das Leben des Brian“ lesen: „Was haben die Römer je für uns getan? — Nichts!“)
Ein*e YouTube-User*in bezeichnet das Musikvideo als „After-Depressions-Song“. Ja, das stimmt. Aber nicht nur das. Es ist ein „After-Trauma-Song“, ein „After-Crisis-Song“, ein „After-Pandemic-Song“. Ein Ja zum Leben und zu sich selbst.
Es ist ein Lied für jeden Menschen, der eine Weile lang im Koma lag. Der alles auf Null fährt, weil Treffen mit geliebten Menschen eingeschränkt werden müssen. Der seinen Job nicht ausüben kann, weil sein Beruf als nicht systemrelevant eingestuft wird. Der Angst um seine Gesundheit und die vieler anderer Menschen hat. Der versteht, dass Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus sinnvoll sind, und trotzdem darunter leidet. Dem es schwer fällt, daran zu glauben, dass diese Zeit der Einschränkungen irgendwann vorbei sein wird.