Ballast!

Ballast! Ein starkes Wort. Doch was bedeutet es für mich? Ballast, das bin ich für die Menschen um mich herum. Ich bin jemand, der anormal, sonderbar ist. Der seiner Umwelt Last auf die Schultern legt und so dafür sorgt, dass jedes Treffen, jede Begegnung Beziehungen zerbrechen lässt. Mein Kopf ist voll mit zahlreichen Gedanken darüber, wie ich perfekt sein kann. Perfekte Freundin, Tochter, Studentin, Tänzerin…Perfekt in allem, was ich anfange. Aber gleichzeitig bitte auch nicht zu versteift, denn Spaß macht es ja nur, wenn man locker ist und frei sein kann.

Freiheit! Ein schwieriges Wort. Wie kann ich frei sein, wenn keiner mein Innerstes kennt? Mein Innerstes, das doch so kompliziert, so schwer zu greifen ist. Wieso ist alles bei mir nur so kompliziert? Ich suche in jedem Menschen Vertrauen. Vertrauen, um mich öffnen zu können. Vertrauen, um mein Innerstes nach außen zu kehren. Vertrauen, um frei, locker und glücklich zu sein. Doch ich habe Angst. Angst, dass ich auf eine hohe Wand treffe, ein Hindernis, das ich einfach nicht überwinden kann. Dass mir und meinem verborgenem Ich kein Verständnis entgegengebracht wird.

Verständnis! Ein mächtiges Wort. Es lässt einen sicher fühlen, geborgen. Trifft man auf gegenseitiges Verständnis, fängt eine Beziehung an zu blühen. Man kann gemeinsam durch das Labyrinth des anderen irren und mit viel Reden immer mehr Wegweiser aufstellen. Verständnis schafft eine Basis, die uns weiterbilden, entwickeln und erkennen lässt. Fehler, Stolpersteine und hohe Wände können aus dem Weg geräumt, in wichtige Gespräche verwandelt werden. Und lässt man sich aufeinander ein, hört zu, dann lernt man, den anderen zu akzeptieren, so wie er ist.

Akzeptanz! Ein beruhigendes Wort. Es gibt Hoffnung. Hoffnung, dass man doch nicht so eine tickende Zeitbombe ist, die jeden Moment die Beziehung sprengt. Dass es für uns auch leichter sein kann, wenn wir bedacht unsere Last auf mehreren Schultern verteilen. Akzeptiert man die Fehler und Eigenheiten, die Menschen doch so besonders machen, dann erhält man die Möglichkeit, den Menschen hinter seiner Maske kennenzulernen. Das wahre Ich, welches niemals perfekt ist, bei keinem von uns. Doch was heißt es überhaupt perfekt zu sein? Ist es erstrebenswert perfekt, ohne Fehler zu sein?

Nein, denn dann könnten wir uns nicht weiterentwickeln, lernen, dass wir kein Ballast sind, dass wir Freiheit verdienen, Verständnis erhalten und entgegenbringen und uns selbst und andere akzeptieren können. Denn das ist das, was das Leben ausmacht. Wir bestehen nicht aus unseren Fehlern und Unsicherheiten, wir bestehen nicht aus unserer psychischen Krankheit. Wir lernen uns immer wieder erneut zu motivieren, an uns zu arbeiten. Wir nehmen anderen mit Freude die Last von den Schultern, werden immer freier, führen verständnisvolle Gespräche und letztendlich lernen wir uns so zu akzeptieren, wie wir sind!