Ich und die Menschen (Matt Haig)

Was bedeutet es, Mensch zu sein? Und ist das wirklich so schlimm?

Diesen Fragen geht Matt Haig in seinem Buch „Ich und die Menschen“ auf den Grund.
 Die Story handelt von einem namenlosen Vertreter einer hochentwickelten, außerirdischen Spezies, der den Körper von Professor Andrew Martin übernimmt, um den mathematischen – und somit ganzheitlichen – Fortschritt der Menschheit zu verhindern. Während seiner Zeit auf der Erde muss er sich mit den Menschen abgeben, die seines Wissens nur von Gewalt und Gier getrieben werden, doch irgendwann merkt er, dass das vielleicht doch nicht alles ist…

Wie bei seinem anderen Buch, „Die Mitternachtsbibliothek“, ist auch hier das Konzept sehr faszinierend: Das menschliche Leben, betrachtet durch die Augen eines fremden, unwissenden Wesens. Ein Wesen, das zuerst nicht begreift, warum Kleidung wichtig ist oder was Liebe bedeutet. Ein Wesen, das verzweifelt nach einer Logik sucht, aber sie irgendwie nicht so recht findet. Ein Wesen, das keinen Plan hat, wie man ein Mensch ist.

Für mich gibt es verschiedene Gedanken, die ich aus diesem Buch mitnehmen konnte:

  • Es gibt nicht immer eine Logik. Oder vielleicht schon. Aber man muss nicht immer verzweifelt und krankhaft versuchen, sie zu erkennen.
  • Das Leben ist kompliziert, manchmal macht es keinen Sinn und manchmal weiß man auch nicht, wohin mit sich selbst. Und das ist okay.
  • Manchmal sind es die kleinen Dinge im Leben, die es schöner machen, die wir aber leider zu oft übersehen: Familie, Freunde, Musik, Poesie oder auch einfach nur Erdnussbutter.
  • Das Letzte lässt sich eigentlich ganz einfach mit einem Zitat zusammenfassen: „Um auf der Erde Schönheit zu erleben, musste man Schmerzen und Sterblichkeit kennen.“ Und mehr sage ich dazu nicht.

Die ungewöhnliche Perspektive dieses Buches erlaubt einem selbst einen völlig neuen Blick auf unser Leben und auf uns Menschen. Und auf das, was schön daran ist.