Weltschmerz

In letzter Zeit fällt es mir sehr schwer, Nachrichten zu schauen, denn man wird erschlagen von Negativität. Klimakrise, Afghanistan, Umweltkatastrophen und die Corona- Pandemie; so viele Probleme, welche unlösbar wirken. Dann fühle ich mich plötzlich ganz klein und unbedeutend, denn im Vergleich derer, die Katastrophen erleben, aus ihren Ländern fliehen und ihre Familien verlassen müssen, wiegen meine eigenen Schwierigkeiten doch nicht, oder? Es tauchen sehr viele Fragen auf, die für mich alle unlösbar wirken. Wie kann ich den Menschen helfen? Wie habe ich es verdient, so privilegiert zu leben? Wie kann ich dieser Privilegiertheit gerecht werden? Kann man bei so vielen Schwierigkeiten, die auf der Welt existieren, eigentlich noch einen Unterschied bewirken? Schnell bin ich gefangen in dieser Melancholie über die Unzulänglichkeiten der Welt und meiner eigenen Unzulänglichkeit, an dieser Situation etwas zu ändern.

Doch wie kann ich diese Erkenntnisse nutzen, sodass sie mich nicht lähmen, sondern motivieren? Ich muss lernen, mir klarzumachen, dass ich privilegiert bin und dass ich dafür dankbar sein kann. Dass dies mir die Möglichkeit gibt, an Problemen der Welt zu arbeiten. Dies funktioniert aber nur, wenn ich akzeptiere, dass die Probleme, die ich habe, auch bedeutend sind und angegangen werden müssen. Wann hat sich jemals etwas verändert, indem man hoffnungslos auf die Welt schaute? Ich bin nicht unbedeutend und klein, denn jeder von uns kann die Welt ein kleines Stück besser machen. Dafür gibt es viele Möglichkeiten. Ein Lächeln, oder ein Kompliment, welches jemanden glücklich macht, kann schon ein einfacher Anfang sein.

In Zukunft werde ich mir vornehmen, immer auch auf die positiven Nachrichten zu schauen. Die Möglichkeit wertzuschätzen, dass wir das Privileg haben, uns über die Welt zu informieren und somit auch in unseren Möglichkeiten helfen können. Und zu akzeptieren, dass es okay ist, auch mal keine Nachrichten zu schauen, wenn es mir nicht gut geht. Dass meine Probleme auch wichtig sind und ich auf mich achten muss, um den Mut und die Stärke zu entwickeln, anderen weiterhelfen zu können und an unseren heutigen Problemen zu arbeiten.