CW: Tod, Krankheit
Meine Trauer kommt in den leisen Momenten; in den Momenten, in denen ich nachts wach liege und dem Mond dabei zusehe, wie er über den Himmel zieht.
Meine Trauer kommt auch in den lauteren Momenten; wenn ich mit Freund*innen lache und mich darauf freue, dass das Leben bald wieder „normaler“ wird.
Vor einem Jahr hätte ich nicht erahnen können, wie sehr Corona mich treffen wird und heute –fast 1 ½ Jahre nach Beginn der Pandemie – schreibe ich über meine Trauer, um den lauten und leisen Gedanken in meinem Kopf Raum zu geben.
Ich sage, dass Corona mich getroffen hat; dabei stimmt das nicht mal zu 100%, denn ich selbst war nie erkrankt. Klar, die Schließung der Uni, die soziale Einsamkeit und der Verlust vieler alltäglicher Freuden und Strukturen haben auch mich getroffen, aber nicht das Virus selbst. Bisher konnte ich mich vor einer Erkrankung schützen. Und vielleicht hätte ich selbst bei einer Ansteckung gute Chancen gehabt, als 24-jährige ohne große Vorerkrankungen. Das war bei vielen meiner Familienmitgliedern nicht der Fall.