Mein mentaler Tiefpunkt kam mit der Recherche für meine Bachelorarbeit. Hier sammelten sich alle berufsbezogenen Zweifel in mir, die mich immer am stärksten belastet haben: „Mache ich das nach dem Studium und wenn nicht, was dann? Bin ich diesen Anforderungen gewachsen? Die werden merken, dass ich das nicht wirklich kann und werden genervt von mir sein! Alle um mich herum machen so krasse Dinge und sind so viel besser!“.
Ja, Konkurrenzdenken liegt mir, vor allem, um mich damit abzuwerten. Kein Wunder also, dass ich zehn Minuten nach dem Lesen eines Textes mich immer wieder weinend vorfand. Auch mein Freund war vom ständigen Auffangen meiner Emotionen am Ende und meinte „Vielleicht ist jetzt der richtige Zeitpunkt für eine Therapie“. Er war wegen anderen Dingen schon seit einem halben Jahr bei der Therapie und erzählte immer wieder, wie gut es ihm tat, mit einer unbefangenen Person, der er vertraut, seine Erlebnisse zu reflektieren und wie stark sich sein Denken verändert hatte.
Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich mir selbst gesagt „Ja, das klingt echt toll, irgendwann möchte ich auch mal eine Therapie machen, das könnte mir sicher auch gut helfen.“, aber nun merkte ich „F*ck, ich krieg´s allein auch gar nicht hin“.
„Mein Weg zur Therapie – Erfahrungsbericht 3“ weiterlesen